Ibbenbürener Kickers mit Sepp-Herberger-Urkunde ausgezeichnet
Ein Bericht der IVZ: IBBENBÜREN/MANNHEIM. Bei der Verleihung der diesjährigen Sepp-Herberger-Urkunden durch die DFB-Stiftung haben die Ibbenbürener Kickers den ersten Platz in der Kategorie Behindertenfußball belegt. Die Auszeichnung nahmen die Kickers am Montagabend in einer Internet-Live-Schalte zwischen Mannheim und Ibbenbüren entgegen.
Das war richtig großes Kino für das Inklusionsteam um Initiator Marcel Grabow: Eingebettet in die Live-Auftritte von Show-Größen wie „Lotte“ oder Trainerlegende Klaus Schlappner und anmoderiert vom ZDF-Sportexperten Norbert König wurden die Ibbenbürener Kickers während einer Live-Show im Internet in der Kategorie Behindertenfußball ausgezeichnet. Einer Disziplin, die Moderator Norbert König als eine der wichtigsten im Breitensport-Fußball bezeichnete. „Gelebte Inklusion“ zeige sich in den nominierten Initiativen, die deutschlandweit immer häufiger würden.
Dass sich die Ibbenbürener Kickers in ihrer Kategorie gegen die TG Jahn Trösel (Hessischer Fußball-Verband) und den TSV 1919 Metten (Bayerischer Fußball-Verband) durchsetzten und am Ende den mit 5000 Euro dotierten ersten Platz belegten, begründete Hermann Korfmacher, Kuratoriumsvorsitzender der DFB-Stiftung Sepp Herberger, so: „Was hier in besonderer Weise heraussticht, ist – und das ist im Sport nicht die Norm -, dass fünf Vereine sich zusammenfinden, um dann den Ibbenbürener Kickers den Weg zu ebnen, diese fantastische Leistung im Behindertenbereich zu erbringen – das ist beispielhaft, das ist gut.“ Aus eigener beruflicher Erfahrung wisse er, wie wichtig der Sport für behinderte Menschen ist und wie stolz sie sind, wenn sie ein Trikot tragen - „aber nicht das einer Werkstatt für behinderte Menschen, sondern eines Vereins.“
Wie groß die Freude bei den Kickers war, kam im Rahmen der Live-Schalte nach Ibbenbüren nur in Ansätzen rüber. Coronabedingt hatten sich im Vereinsheim des SV Cheruskia Laggenbeck nicht alle Aktiven einfinden können, sondern lediglich Projektinitiator Marcel Grabow sowie die Trainerinnen Franziska Klaus und Enrica Herbig. Anstatt der Feier vor Ort, im Mannheimer Rosengarten, hatte der DFB den Preisträgern „Care-Pakete“ zukommen lassen. Die beinhalteten auch das eine oder andere Fläschchen Wein, mit dem der schöne Erfolg im Anschluss zumindest in kleiner Runde etwas gefeiert werden konnte. Eine Feier mit allen Fußballerinnen und Fußballern soll bei nächstmöglicher Gelegenheit nachgeholt werden.
Für den Video-Einspieler, mit dem die Ibbenbürener Kickers während der digitalen Preisverleihung dem deutschlandweiten Publikum vorgestellt wurden, hatten sie bereits in der vergangenen Woche Besuch von einem Filmteam des DFB bekommen. Schon das sei für alle eine spannende Sache gewesen, der die Auszeichnung am Montag dann die Krone aufgesetzt habe, berichtet das Trainerteam der Kickers. In dem gut dreiminütigen Beitrag zeigt sich auch Ibbenbürens Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer vom Engagement der Kickers begeistert: „Alle sind mit wahnsinnig viel Herzblut dabei, das ist ein wahnsinniges Miteinander, das ist Spaß und Lebensfreunde – einfach toll.“
Marcel Grabow ist sich sicher, dass es in Ibbenbüren und Umgebung noch viel mehr fußballbegeisterte Menschen gibt, die bei den Ibbenbürener Kickers gut aufgehoben wären. „Manche würden sicher gerne, trauen sich aber nicht“, fürchtet er und lädt herzlich dazu ein, sich der Mannschaft anzuschließen. „Es ist natürlich schön, wenn wir positives Feedback erhalten“, sagt Grabow, „aber darauf ruhen wir uns nicht aus. Wir müssen weiter Werbung für unser Projekt machen und noch mehr Aufmerksamkeit erzeugen. Deshalb ist es großartig, dass wir jetzt auf diese Weise ausgezeichnet wurden.“
Quelle: Holger Luck, IVZ-aktuell.de